Nevis Island to St.Martin 13.-14.04.2015 und auf St.Martin

Nach den vielen schönen Tagen zusammen mit Gila und Helle war mal wieder eine kleine Seereise angesagt. Nachdem wir ausklariert und unser Beiboot an Deck gelascht hatten, lösten wir uns am 13.04.2015 um 15.30 Uhr von der Mooring. Der Passat wehte recht stark und nachdem wir die Passage zwischen Nevis und St. Kitts passiert hatten, tuchten wir das Großsegel wieder auf und segelten nur mit der Fock in die Nacht hinein. Kurz nach Mitternacht ging der Mond auf, und gegen 03.00 Uhr glitten wir an der Südküste von S.Barts vorbei. Am 14.04.2015 um 10.10 Uhr ankerten wir in der Marigot Bay vor St. Martin, 60 sm lagen hinter uns. Sehr freuten wir uns über unsere Selbststeueranlage, Helle hatte 2 wichtige Ersatzteile auf Nevis anfertigen lassen und jetzt hatte sich herausgestellt, dass die Teile einwandfrei arbeiten. Um 15.30 Uhr öffnete die Brücke und wir fuhren in die Lagune ein, schwenkten nach Norden und liegen jetzt gemütlich und sicher an der Mooring in der Marina Port La Royale auf der französischen Seite von St. Martin. 20.04.2015: Wir liegen hier zusammen mit drei anderen deutschen Yachten sowie einer östereichischen. Die deutschen Yachten bleiben alle während der Hurricanesaison hier in der Karibik. Gestern machten wir alle zusammen eine Marathonwanderung zum Königin-Juliane-Airport, welcher im Süden der Insel liegt. Die Landebahn des Flugplatzes endet direkt am Strand. Das hat zur Folge, das viele Menchen mit Kameras direkt vor der Landebahn stehen und die einfliegenden und startenden Maschinen, welche in nur wenigen Metern Höhe über ihre Köpfe fliegen, fotografieren. Wir haben natürlich auch eindrucksvolle Bilder gemacht. Der Strand trägt den Namen "Kerosine Beach". Interessant war auch die gewaltige Luftverdrängung der großen Flugzeuge, flog eines direkt über die Menschen, war für kurze Zeit Sturm angesagt. Zurück wanderten wir am Strand entlang. Überall an den Ufern liegt viel Unrat, außerdem die Wracks von Segelbooten, welche während des Hurricanes "Gonzalo" an die Ufer der Lagune geworfen wurden.  Auf halbem Weg hielt ein Bus, der uns zurück zu unserer Marina im Norden der Insel brachte.

  

 

Antigua to Georgetown on Nevis Island

Am 01.04.2015 klingelte um 05.00 Uhr morgens der Wecker. Starker Regen trommelte auf das Dach über uns. Da wir noch vor dem Dunkelwerden auf Nevis ankommen wollten, standen wir auf und um 06.05 Uhr lösten wir uns von der Mooring. Mit der ausgebaumten Fock und sehr wenig Wind war es  ein langsames Fortkommen. Gegen 09.00 Uhr verzogen sich die Wolken und der Wind nahm langsam zu. Genau um 19.00 Uhr mit dem letzten Licht ankerten wir vor der kleinen Hauptstadt von Nevis, Charlestown. Ein schöner Segeltag war zu Ende. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Dinghy an Land, dort erwarteten uns schon Helle und Gila, Barbaras alte Jugendfreunde. Es gab ein herzliches Wiedersehen. Nachdem wir einklariert hatten, fuhren wir mit dem Auto zum Haus von Gila und Helle. Das Haus ist ein einmalig schönes Bauwerk, ganz aus Teakholz gebaut mit einer breiten, umlaufenden, überdachten Terrasse, auch hier alles Teakholz. Vom hinteren Teil der Terrasse blickt man über das Meer bis nach Montserrat, vom vorderen Teil der Terrasse blickt man auf den Vulkan Nevis Peak. Der Tag verging schnell, denn es gab viel zu erzählen.
Heute Morgen am 03.04. saßen wir im Cockpit, Barbara wollte gerade die Rühreier servieren, als ich feststellte, dass das Boot treibt. Der Wind war nach dem Durchzug eines Regenschauers recht stark. Ich sprang sofort in das glasklare Wasser und richtig, der Anker schlierte über den Grund und konnte in dem Seegras nicht greifen. Wir verholten sofort ca. 1 sm nach Norden, dort befindet sich ein großes Mooringfeld vor einem schönen Strand. An einer freien Mooring machten wir fest und frühstückten. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Dinghy an den Strand und Helle nahm uns dort in Empfang. Wieder verbrachten wir einen wunderschönen Tag mit einem fürstlichen Essen, welches Gila zubereitet hatte. Um 18.00 Uhr waren wir wieder an Bord. Unsere Position: 17°09,1'N 62°37,8'W  

     

    

27.03.2015 English und Falmouth Harbour

 

English- und Falmouth Harbour, die nebeneinander an der Südküste Antiguas liegen, waren im 18. Jahrhundert und danach ideale Marinestützpunkte der Engländer. Da English Harbour eine S-förmige Bucht ist, war der Hafen leicht zu verteidigen, der Passat weht direkt an der Hafeneinfahrt und die Wassertiefe ist ebenfalls ausreichend. Schon 1745 wurde mit den ersten Arbeiten begonnen und um 1789 war die Anlage komplett, wie sie heute dasteht. Es war Englands größte Navalbasis in der Karibik. Nelson war hier 1784 stationiert. Geht man heute durch die weitläufige Anlage, so fühlt man sich um 200 Jahre zurück versetzt. Seit 1949 wurde das gesamte Areal als Museum wieder instand gesetzt. Alle Gebäude werden wieder genutzt; z.B. befindet sich im ehemaligen Sägewerk heute der Segelmacher. Die dicken Säulen des ehemaligen Bootsschuppens und der Segellast sind heute in ein kleines Hotel integriert. Das Admiralsgebäude beherbergt heute das Nelson Dockyard Museum, die Mannschaftsküche, immer noch rußgeschwärzt, ist heute ein Restaurant usw. Da uns die Anlage so imponiert, werden wir heute wieder einen Rundgang machen. Antigua ist das Mekka der Super- und Megayachten, welche hier laufend ein. und auslaufen. Wir staunen, was mit unendlich viel Geld alles gebaut werden kann. Neulich sahen wir ein Bild auf dem 2 Megayachten nebeneinander lagen. Die Bildunterschrift lautete " mine is bigger". Immer wenn jetzt eines dieser Riesen an uns vorbeifährt sagen wir: mine is bigger". Für normale Yachten gibt es hier keine Marinas. Die Marinas hier sind nur für Superyachten ausgelegt und wir fragen uns, warum all diese Yachten Antigua anlaufen, denn die Insel ist sehr trocken, vieles sieht verdorrt aus und die Bevölkerung ist durchweg arm.

     

     

  

 

GUADELOUPE - ANTIGUA

Die Ein- und Ausklarierung auf den französischen Inseln ist ganz einfach. Man geht an einen sogenannten Zollcomputer, gibt ein paar Daten ein, druckt das Formular aus, lässt es vom Verwalter des Computers abstempeln (oft das Marina-Büro oder ein Restaurant) und fertig ist das Gartenhäuschen. Nachdem wir das Formular in Händen hielten, warfen wir am 23.05.2015 um 11.30 Uhr die Leinen los und unsere Reise nach Antigua hatte begonnen. Wie immer an der Leeseite, in diesem Fall der Insel Guadeloupe, sehr wenig Wind oder auch Flaute, aber wir brauchten nur 5 sm motoren. Es folgte eine schöne Nachtsegelei und bei Hellwerden am 24.03. standen wir vor der Einfahrt von English Harbour einer S-förmigen großen Bucht. Auch hier das immer gleiche Bild, die Reede gerammelt voll mit Yachten. Wir machten erstmal in Nelsons Dockyard fest. Die Einklarierung ging nach der Formel "je ärmer der Staat, desto komplizierter die Einklarierung" vor. Nach der Einklarierung enschieden wir uns nicht in Nelsons Dockyard zu bleiben, sondern führen in die danebenliegende Bucht Falmouth Harbour. Hier liegen wir an der Mooring zu "Vorzugspreis" von 20 US Dollar/Tag. Wir müssen hier unsere Rettungsinsel warten lassen und sind sehr gespannt, wie das ausgeht.

Von Marina Bas-du Fort/ Guadeloupe nach Marina Riviera/ Guadeloupe

Am Morgen des 17.03.2015 verließen wir die Marina Bas-du Fort bei totaler Flaute mit Ziel Les Saintes. Die Les Saintes sind eine Inselgruppe ca. 6 sm südlich von Guadeloupe. Die dortige Gemeinde hat in der geschützten Bucht der Inseln ca. 80 Moorings installiert, da man dort nicht ankern kann. Wir hatten per email eine Mooring reserviert und auch eine Bestätigung erhalten. Während der Reise bezog sich der Himmel pechschwarz und langsam setzte sich der Passat durch. Um 14.55 Uhr befanden wir uns in dem Mooringfeld, aber alle Moorings waren besetzt. Wir fuhren zur wenige hundert Meter entfernten Insel Ilet a Cabrit, aber auch hier waren alle Moorings besetzt. Wir versuchten dann noch zu ankern, fanden aber keinen Ankergrund. Also setzten wir wieder die Segel und segelten zur Westküste Guadeloupes . Um 17.45 Uhr waren wir in der Marina Riviere Sens, welche nur ca. 2 sm südlich der Hauptstadt Basse Terre liegt,fest.

Basse Terre ist viel kleiner als Point a Pitre und hat nur ca. 10 000 Einwohner, trotzdem wird die Insel Guadeloupe von hieraus verwaltet. Gestern machten wir einen schönen Spaziergang auf der neuen Promenade, welche von der Marina nach Basse Terre führt. Die Stadt mit ihrer überwiegend erhaltenen Kolonialarchitektur hat uns sehr gut gefallen. Eigentlich wollten wir morgen weitersegeln, aber Barbara möchte noch ein paar Tage hierbleiben. Großen Spaß haben wir mit den vielen Pelikanen, die hier im Hafen zu Hause sind. Aus ca. 10 Meter Höhe stürzen sie sich senkrecht ins Wasser, das es nur so planscht und spritzt, um ihre Beute zu erlangen.

Unsere Position :15°58,9'N 61°42,9'W      

Auf Guadeloupe

Wir wollten hier auf Guadeloupe unser Schlauchboot "ZOOM BY ZODIAK" reparieren lassen. Schon um 14.00 Uhr kam der Vertreter der hiesigen Zodiakvertretung an Bord. Auf dem Steg besichtigten wir zusammen das Boot. Sein Kommentar nach der Besichtigung war kurz und klar: Sofort in den Müll, das Boot sei ein Billigprodukt aus China, der gesamte Kleber löst sich auf und man kann es nicht reparieren. Wir sagten ihm, das Boot sei erst 2 Jahre alt und schließlich ein Zodiak Produkt. Er wiederholte:  "put it in the garbage".  Wir legten es vor den großen Mülltonnen ab. 2 Stunden später gingen wir zum Duschen - das Boot war verschwunden.                                                                                          

AUF GRUND DIESER ERFAHRUNGEN MÜSSEN WIR DRINGEND VON PRODUKTEN DER FIRMA ZODIAK ABRATEN.                                                                    

Da dieser Teil der Insel flach ist wurden die Fahrräder ausgepackt und die Stadt per Fahrrad erkundet. Aber oh Schreck, die schönen alten Kolonialgebäude arg vernachlässigt und die Stadt macht einen heruntergekommenen Eindruck, viel Gebäude sind unbewohnt. Trotzdem drängeln sich in den engen Straßen tausende von Kreuzfahrtpassagieren - schnell weg hier!!!

 

Dominica - Guadeloupe

Am 08.03.2015 lösten wir uns um 07.20 Uhr von der Mooring, die ersten 8 sm unter Motor, da wie immer in Lee der Inseln Flaute herrschte. Dann quälten wir uns die restlichen 11 sm zur NW Spitze Dominicas mit umlaufenden Winden und ungezählten Segelmanövern. Aber dann - kaum hatten wir die NW Spitze, das Kap Prince Rupert Bluff passiert kamen die ersten harten Böen angefegt sturzbachartiger Regen prasselte auf uns nieder , das Großsegel mußte geborgen werden und mit schneller Fahrt ging es Richtung Pointe a Pitre auf Guadelupe. Während der gesamten Reise immer wieder harte Böen und starke Regenschauer und dementsprechend viele Sewgelmanöver. Wir waren uns mal wieder einig - Karibik- nein Danke.

Um 22.30 Uhr standen wir vor der schmalen, befeuerten Einfahrt nach Pointe a Pitre. Seit geraumer Zeit hatten wir einen großen Bagger beobachtet, der uns aber nicht gefährlich nahe kam.In der engen Einfahrt, noch unter Focksegel schoß plötzlich von Bb. kommend ein kleiner Bagger mit hoher Geschindigkeit auf uns zu. Wir quetschten uns weiter an den Rechten Fahrwasserrand aber der Baggerschoß quer über das Fahrwasser auf uns zu, gleichzeitig richtete er einen großen Scheinwerfer auf uns, so das wir stark geblendet wurden. Jetzt legten wir das Ruder hart Bb. - der Bagger verfehlte uns nur kurz!!! Die Frage warum er kein Schallsignal gab oder uns über VHF anrief das er uns an der falschen Seite passieren wollte, darf ja wohl erlaubt sein.

Auf Dominica

Im Handbuch steht: Käme Columbus heute wieder in die Karibik, Dominica wäre die einzige Insel die er wiedererkennen würde. Dieser Aussage können wir voll beipflichten. Wir mieteten uns für 2 Tage ein Auto (Vorsicht, Linksverkehr) und sahen uns die gesamte Insel an. Dominicas Landschaft besteht aus hohen, schroffen Bergen, die gesamte Insel bedeckt der Regenwald. Da hier nur ca. 70 000 Menschen leben sind große Teile der Insel unbewohnt. Große Wasserfälle stürzen in die Täler überall Flüsse und Bäche. Wir sahen uns den Emerald Pool an und durch einen Navigationsfehler meinerseits befanden wir uns plötzlich auf einem Trail mitten im Regenwald. Stundenlang folgten wir dem Trail und als wir endlich eine Hütte sahen mußten wir noch eine steile Schotterstrasse folgen bis wir schließlich an einer Straße ankamen, der wir folgten und endlich unser Auto wiederfanden. Wir waren ziemlich fertig ( man ist ja schließlich nicht mehr 65 ).

Im NW der Insel leben die letzten Cariben vom Stamm der Kalinago, denen man 1903 ihr eigenesTerritory zugesprochen hat. Sie hatten sich jahrzehnete lang mit den Europäern schwere Schlachten geliefert und sich zuletzt in dieses unwegsame Gebiet zurückgezogen.Bei unserem Besuch erzähle uns ein alter Kalinago dren furchtbare Geschichte. Wir besuchten auch deren kleine Kirche, der Altar besteht aus einem Kanu ( siehe Bild unten).

Sehr beindruckt haben uns die Einwohner Dominicas. Alle sind freundlich und fröhlich niemals aufdringlich und überall fühlt man sich willkommem und überall und oft kreist das Rumglas.

    

Martinique - Dominica

Am So. den 01.03.2015 war es mal wieder soweit, Anker auf und los. Wie immer in Lee der Insel kein Wind, zuerst versuchten wir zu segeln, dann unter Motor bis zur Nordspitze Martiniques und dann war der Wind da und zwar gleich mit 6/7 Windstärken und gewaltigen Regenschauern. In Lee von Dominica dann wieder Flaute und um 15.30 Uhr waren wir vor der Hauptstadt Roseau an einer Mooring fest.Unser Beiboot "ZOOM by ZODIAK" beginnt sich auf Grund der sehr schlechten Qualität selbst zu zerlegen, wir können es nicht mehr benutzen, da es sehr schnell die Luft verliert und der gesamte Spiegel abzufallen droht. Zum Einklarieren haben uns die netten Eigner Harald und Monika von der VEKTOR in ihrem Beiboot mitgenommen. Jetzt machen wir unser Holzboot klar, um an Land gehen zu können. Unsere Pos. 15°17,3'N 61°22,6'W

Von St. Anne nach St. Pierre

Am 23.02.2015 segelten wir bei steifem Passat nach Norden. Um 14.00 Uhr mussten wir auf Grund der starken Fallböen, welche von den Bergen herunterpfiffen, das Groüsegel bergen. Die Reede von St.Pierre war total überfüllt, da hier außerdem der Anker in dem harten Lavasand schlecht greift, gelang es uns erst nach dem 4. Ankermanöver, eine geeignete Ankerposition zu finden. Um 16.15 Uhr hielt der Anker, wir waren in St. Pierre angekommen.

St. Pierre war einst die Hauptstadt Martiniques. Hier auf der Reede luden die Schiffe Rum, Zucker, Kaffee und Kakao. Die Stadt war sehr reich und u.a. mit einem herrlichen Theater ausgestattet; Am 08. Mai 1902 ereignete sich morgens um 2 Minuten nach 08.00 Uhr die Katrastrophe. Der Vulkan Mt. Pelee, welcher schon seit einiger Zeit giftigen schwarzen Rauch ausspie, gluehte plötzlich glutrot. Um 08.02 Uhr explodierte der Vulkan und entliess einen gigantischen Feuer- und Gasball, welcher sich über die Stadt ergoss und augenblicklich alles Leben auslöschte. 29.933 Menschen, die gesamte Bevölkerung, waren umgekommen. 4 Tage nach der Katastrophe wurde der einzige Uberlebende, ein Straftäter, welcher tief unten im Gefaengnis saß, mit schweren Verbrennungen lebend geborgen.

St. Pierre hat sich von diesem Desaster nie wieder richtig erholt, denn die freigesetzte Energie war größer als die einer Atombombe. Noch heute sieht man viele schwarze Ruinen in der Stadt. Die Kathedrale wird gerade wieder aufgebaut, von dem herrlichen Theater stehen nur noch die Grundmauern. Trotzdem gefaellt uns das Städtchen sehr, obwohl die tagsüber die Fallböen die Berge herabheulen und man oft an den Anker denkt.